Fahrbericht XJ 900 S – 4KM – 38.500 km

 

Der Wechsel von der XJ 600 zur XJ 900S Diversion war ein voller Erfolg. Bei meiner Größe (186cm) ist die Sitzhöhe und -position einwandfrei und lässt ein gutes Handling zu. Die Durchzugskraft hat mich sofort begeistert. Schon die Tatsache, dass ich schaltfaul bin, unterstützt die XJ 900, ab 60 km/h kann gemütlich im fünften Gang gefahren werden.
 
Wenn man verschiedene Testberichte liest, fällt auf, dass die Originalbereifung (1.) und die Gabelfedern (2.) immer wieder bemängelt werden/wurden. Dem kann ich nur zustimmen, aber diese "kleinen" Mankos kann man schnell und einwandfrei beseitigen. Danach steht dem ungetrübten Fahrspass nichts mehr im Wege!
 

    • Montiert war bei mir noch die Originalbereifung von Dunlop, die ich aber schnell ausgetauscht habe gegen den Bridgestone BT 020. Zugegeben, jeder hat wohl seinen eigenen Lieblingsreifen, aber nach meiner Meinung ist der Grip und die Strassenlage damit deutlich besser.

     

    • Anschliessend sind die Original-Gabelfedern ausgebaut und progressive Gabelfedern eingebaut worden um zu verhindern, dass die XJ 900 beim bremsen immer auf den Block schlägt bzw. extrem tief eintaucht. Auch nach diesem Umbau hat sich die Strassenlage noch einmal deutlich verbessert und sie liegt nun sehr ruhig und ist einwandfrei zu handeln.

Nicht vergessen möchte ich die Vibrationen, die sich bei knapp 3000 Umdrehungen/Min. bemerkbar machen. Wenn auch nur kurz und in diesem Bereich dröhnen doch die Armaturen etwas, als wenn eine Schraube ab Werk nicht richtig angezogen wurde. Auch im Rahmen von Inspektionen konnte dieses Manko nicht behoben werden. Beim normalen Beschleunigen fällt es aber nicht auf, nur, wenn man sich in diesem Drehzahlbereich über eine längere Strecke bewegt.
 
Der durchschnittliche Verbrauch beim Touren (keine Autobahn, wer will das schon beim biken) ist fĂĽr die Grössenordnung einwandfrei. Auf Landstrassen reichen im Normalfall 5 ltr. (auch mit beladenen Koffern und Topcase), was bei einem 24-Liter Tank immerhin fĂĽr rund 400 km Fahrspass reicht. Bei knapp 360 – 370 km meldet sich dann die Tankanzeige bei noch ca 5 Ltr. Reserve und fordert Nachschub. Auf der Autobahn steigt der Verbrauch (irgendwie muss man ja zur Fähre) dann doch auf bis zu 7,5 Liter/100 km, allerdings bei Geschwindigkeiten schneller als 130 km/h. DafĂĽr ist die Tourenscheibe bei diesen Geschwindigkeiten eine sehr gute Sache.
 
Die Sitzbank ist nach meiner Meinung auch fĂĽr lange Strecken geeignet, was ich in den letzten Jahren auf meinen (unseren) Irland- & Schottland-Touren (mittlerweile ĂĽber 20.000 km ohne Hin- und RĂĽckfahrt) positiv bemerkt habe. Auch mit ausgeglichen beladenen Koffern hat die XJ 900 ein gutes Handling vermittelt Freude am touren.
 
Alles in allem, viele Jahre gebaut, mittlerweile leider nicht mehr, und immer wieder etwas modifiziert (mittlerweile nur noch knapp 90 PS anstatt ursprünglichen 98 PS) ist die XJ 900 nach meiner Meinung ein zuverlässiges, wartungsarmes Motorrad und ein sehr guter Tourer, bei dem ich bislang nur die anfallenden Verschleissteile erneuert habe. Aussergewöhnliche Reparaturen scheinen für dieses Motorrad ein Fremdwort zu sein. Hoffentlich bleibt es auch so und sie begleitet mich noch sehr lange.
 
Wer nähere Angaben zum Unterhalt der XJ 900S wissen möchte, findet hier eine kleine Aufstellung der laufenden Kosten und regelmässig benötigten bzw. zu ersetzenden Verschleissteile.
 
Was ich auf längeren Touren und Reisen dabei habe, sind unter anderem
eine Scheinwerfer-Lampe H4 12V 60/55W,
Helm- & VisierreinigungstĂĽcher,
Kupplungszug Yamaha XJ 900 S, BJ. 95-01